Donnerstag, 04.04.2019

Ein Abenteuer-Wochenende in Wanaka

Da ich hier mittlerweile echt ein bisschen hinterherhinke mit der Bloggerei, werd ich das jetzt mal wieder in mehrere Posts runterbrechen. Hier kommt also erstmal noch eine Zusammenfassung von vorletzter Woche (teilweise schon vor 2 Wochen geschrieben, sorry wenn sich das jetzt etwas komisch liest :D).

Am Dienstagabend habe ich abends an einem Kochabend von Uniflats teilgenommen. Die Kochabende finden quasi jeden Dienstagabend statt (man darf allerdings nur an einem davon teilnehmen) und irgendwie war das bisher an mir vorbeigegangen. Netterweise haben mich meine Mitbewohnerinnen aber noch rechtzeitig drauf aufmerksam gemacht. Gekocht wurden ein Sushi-Salat, eine Pizza und ein Streuselkuchen mit Beerenfüllung. Wirklich kochtechnisch etwas gelernt hat man dabei nicht und der Kuchen war mir am Ende viel zu süß, aber Spaß gemacht hat es trotzdem. Und der Hauptgrund, warum alle hingegangen sind - es war komplett kostenlos. Klingt ein bisschen fies zu sagen, dass viele Events hier in erster Linie wegen des kostenlosen Essens nachgefragt werden, aber bei den neuseeländischen Preisen freut sich hier jeder Austauschstudent, wenn er mal irgendwo etwas sparen kann (ja, selbst Hanne, die mit Norwegen aus dem teuersten Land Europas kommt, findet die Preise hier teilweise heftig). Nach dem Kochabend haben wir in der WG dann noch Hannes Fake-Birthday gefeiert, bei super leckerem Schokokuchen. (Ich glaub ich habs hier noch nicht geschrieben bzw erklärt: In unserer WG ist jeder für den Geburtstag(skuchen) eines Mitbewohners verantwortlich, und wer in diesem Semester nicht Geburtstag hat, bekommt einfach einen Fake-Geburtstagskuchen an einem Überraschungsdatum. Dadurch gibt's hier mindestens 6x Kuchen, und wer sagt schon nein zu Kuchen? :D)

 

Am Mittwochabend hat es für Sarah und mich dann auch endlich mal mit dem Kletterabend des OUTC geklappt. Es war zwar ziemlich bewölkt, aber zumindest bis auf ein bisschen Nieselregen weitgehend trocken. Unfreiwillig wäre der Abend fast trotzdem noch geplatzt, ich habe es nämlich geschafft, mich versehentlich aus meinem Zimmer auszusperren. Weil ich kurz vorher noch eine Vorlesung hatte, bin ich nur nach Hause, um mich schnell noch umzuziehen und meine Kletterschuhe einzupacken. Dummerweise hab ich meinen Schlüssel in der Jeanstasche vergessen, was mir natürlich just in dem Augenblick einfiel, als ich die Zimmertür hinter mir zugezogen hatte. Ich spielte kurz mit dem Gedanken, das Klettern ausfallen zu lassen und stattdessen ins Uniflats-Büro rüberzulaufen, das noch 5 Minuten geöffnet hatte, entschied mich dann aber doch fürs Klettern. Leider war das Klettern selbst am Ende recht bescheiden, da wir so viele Leute waren, dass wir nicht mal 2 Routen zuende klettern konnten. Scheinbar ist das meistens so und von daher mehr ein Treff der Kletterinteressierten, wo das Klettern selbst nicht wirklich im Vordergrund steht. Es war aber dennoch ganz cool, weil wir dort einige nette Leute trafen, ich mir mit Sarah noch die großen Höhlen am Long Beach anschauen konnte und die Fahrt recht lustig war - auf der Hinfahrt gerieten wir in eine Schafherde, die die Straße blockierte (hab schon die ganze Zeit darauf gewartet, dass ich das hier irgendwann mal erlebe :D) und später war es so nebelig, dass die Rückfahrt auf den Serpentinen zu einer ziemlichen Achterbahnfahrt wurde.

 

Zurück in Dunedin hat mir dann zum Glück Hanne die Haustür aufgemacht und einen Anruf und ca. 10 Minuten später wurde ich von zwei netten Campus Watch-Mitarbeitern auch wieder in mein Zimmer gelassen. Zum Glück sind sie hier auch auf sich aussperrende Studenten super vorbereitet - besser als ich auf so eine Situation, ich hatte nämlich kein Geld mehr auf meiner SIM-Karte und war daher dankbar, dass die Campus Watch-Nummer eine kostenlose ist. Hab mich dann auch mehrfach bei ihnen entschuldigt, wobei ich glaube, dass sowas tatsächlich noch eine der angenehmeren Aufgaben von Campus Watch ist. :D

Der Donnerstag war in ganz Dunedin den Gedanken an Christchurch gewidmet. Mittags fand an der Uni eine kleinere Mahnwache statt, außerdem wurden in der ganzen Uni zwei Schweigeminuten abgehalten. Auf eine Initiative der Muslim University Student's Association wurde zudem Studentinnen und anderen Interessierten die Möglichkeit gegeben, den Tag über Kopftuch zu tragen, als Zeichen der Solidarität mit muslimischen Studentinnen - da einige von ihnen nach dem Anschlag Ängste geäußert hatten, sich mit dem Kopftuch sichtbar in der Öffentlichkeit zu bewegen. Was bei uns in Deutschland wahrscheinlich völlig undenkbar wäre, fand hier bei vielen Studentinnen rege Anteilnahme und positive Resonanz, selbst einige Dozentinnen und Tutorinnen stellten sich an diesem Tag im Kopftuch in den Hörsaal bzw. vor ihre Seminargruppen. Am späten Nachmittag gab es von der Universität aus einen Schweigemarsch zum Forsyth Barr Stadion, wo am Abend eine von der Stadt und der Amnesty International Hochschulgruppe organisierte Mahnwache mit über 15.000 Teilnehmern stattfand. Auch als die Moschee für die Freitagsgebete wieder geöffnet wurde, sind viele dort hingegangen, um den Gläubigen beim Beten Schutz und Sicherheit zu vermitteln. Die gefühlte Solidarität ist hier wirklich groß.

Am Freitag stand dann schon wieder der nächste Wochenendausflug an. Mit Veronika, Jakub, Kristýna und Rebecca machte ich mich gegen Mittag mit einem Mietwagen auf den Weg nach Wanaka. Die Fahrt dorthin dauerte mit ein paar kurzen Pausen knapp 4 Stunden, sodass wir erst am späten Nachmittag ankamen. Unser Hostel, das Wanaka Bakpaka, liegt direkt am Ufer des Lake Wanaka, etwa 10 Minuten zu Fuß von der Innenstadt entfernt. Auf dem Weg fuhren wir noch kurz beim Supermarkt vorbei, um ein paar Sachen fürs Abendessen und ein bisschen Wasser und Wanderproviant zu besorgen. Im Hostel haben wir dann gemeinsam gekocht, ziemlich nach dem Motto "jeder wirft einfach mal irgendwas in den Topf" - heraus kam ein echt leckeres Essen mit Nudeln und einer bunten Hähnchen-Gemüse-Tomatensoße. Da das Hostel eine super schöne Terrasse mit Blick direkt auf den See hat, haben wir uns dort einen netten Abend gemacht und hatten mehr das Gefühl, im Luxus-Urlaub zu sein anstatt im Hostel.

 

Zu lange wurde der Abend aber nicht, denn nach einigem hin- und herüberlegen stand unser Plan, am nächsten Morgen früh auf den Roy's Peak hochzuwandern - wahrscheinlich dank Instagram und Facebook Neuseelands bekanntester Foto-Spot. Und "am Morgen" war gut, denn um pünktlich vor dem Sonnenaufgang den Gipfel zu erreichen, mussten wir ziemlich mitten in der Nacht aufbrechen. Nach einer seeehr kurzen Nacht klingelte um 3 Uhr nachts unser Wecker und ziemlich schlaftrunken machten wir uns mit dem Auto auf den 20-minütigen Weg zum Parkplatz am Fuße des Mount Roy. Rebecca war immerhin noch schlau genug, einfach eine Tasse Kaffee mitzunehmen. :D Zu unserer Überraschung war der Parkplatz als wir ankamen bereits ziemlich voll. Ich hatte zwar fest damit gerechnet, dass wir nicht die einzigen Verrückten sein würden, die auf so eine Idee kommen sich mitten in der Nacht Berge hochzuschleppen - immerhin war Samstag und außerdem die Nacht nach Vollmond - aber dass es so viele Verrückte gibt, hätte ich dann doch nicht erwartet. :D Tatsächlich waren einige scheinbar schon um 2 oder 3 Uhr nachts losgelaufen, wie die Lichtpunkte der Stirnlampen zeigten, die sich dort oben den Hang entlangbewegten. Um Punkt 4 Uhr machten wir uns an den Aufstieg, der doch ziemlich mühsam war. Wir waren allesamt ziemlich froh, dass es nachts und somit dunkel war, denn zum einen war der Blick nach oben dadurch nicht so demotivierend - solange man nur die Silhouetten sieht, wirkt alles weniger fern - und zum anderen ersparten wir uns einen Aufstieg in der Hitze der neuseeländischen Sonne, was auch den Vorteil hatte, dass wir nicht ganz so viel Wasser mitschleppen mussten (aber mit 1,5l pro Person immer noch genug). Der Roy's Peak Track ist an sich ein breiter Weg, auf den an den meisten Stellen auch ein Auto passen würde, daher vom DOC auch als "easy" gekennzeichnet. Allerdings zieht er sich auf einer (einfachen) Länge von 8 km mit einem Höhenunterschied von 1228m kontinuierlich und teilweise recht steil bergauf. Nach etwa 2,5 Stunden wandern im Mondschein erreichten wir um 6.30 Uhr den bekannten Aussichtspunkt aka "Instagram Spot", von dem man einen großartigen Blick auf den Lake Wanaka, die umliegenden Berge sowie das Städtchen Wanaka hat.

 

Der eigentlich Sonnenaufgang sollte erst um 7.49 Uhr sein, wir waren also noch relativ früh. Da das erste Morgenlicht aber bereits früher am Horizont erscheint und wir den Sonnenaufgang hier sehen wollten, nutzten wir die Zeit also zum Frühstück. Von diesem so bekannten Foto- und Aussichtspunkt aus wandert man noch ca. eine halbe Stunde recht steil bergauf, bis man den eigentlichen Gipfel des Mount Roy erreicht. Von den gut 20 Leuten, die zu dem Zeitpunkt mit uns auf den Sonnenaufgang warteten, entschieden sich einige zum Gipfel weiterzulaufen, auch weil es ziemlich kalt war. Wir waren ebenfalls ziemlich am frieren, da man beim Wandern dann doch gut schwitzt und wir waren immerhin auf 1350m Höhe, zumal die Nachttemperatur kurz vor Sonnenaufgang ja immer ihren Tiefpunkt erreicht. Merkwürdigerweise war mein rechter Zeigefinger scheinbar am Abfrieren - während alle meine anderen Finger rot waren, war nur der eine Zeigefinger schneeweiß und gefühllos, was ein bisschen spooky war. Zum Glück mussten wir aber nicht allzu lange warten, bis uns der wunderschöne Sonnenaufgang, der erst den Horizont und dann nach und nach die Berggipfel in ein sanftes gelb-rot färbte, von der Kälte ablenkte.

Sonnenaufgang

Etwas später machten wir uns noch auf das letzte Stück Weg zum Gipfel, wo wir ein zweites Frühstück genossen. Unterwegs begegneten wir - jetzt auch sichtbar im Hellen - einigen Schafen. Was für eine schöne Aussicht die von ihrem Lebensraum da so hoch oben haben, die hätte ich auch gern. :D Die Aussicht vom Gipel aus ist noch mal eine gute Ecke beeindruckender, weil man hier dann den 360°-Rundumblick hat.

 

Auf dem Rückweg haben wir dann auch noch mal ein paar Fotos gemacht (ein bisschen Mitläufertum muss schon sein - viele Orte in Neuseeland sind aufgrund der Schönheit der Kulisse halt auch einfach zu verlockend dafür :D) und dabei gleich mehrere Kommilitonen-Gruppen getroffen. Irgendwie hat sich an dem Wochenende gefühlt die halbe Uni von Dunedin in Wanaka versammelt, ohne dass das Absicht gewesen wäre...es war aber ziemlich lustig. :D Mittlerweile stand an dem Aussichtspunkt auch schon eine ziemlich lange Schlange an Leuten, die dort fröhlich und geduldig warteten für dieses eine Foto.

 

Nachdem wir unsere geschossen hatten, ging es schließlich an den Abstieg, der sich noch mal ziemlich lange hinzog und nicht gerade kniefreundlich war. Aber immerhin hatte man jetzt im Hellen noch mal eine ganz neue Perspektive und außerdem hatten wir strahlenden Sonnenschein - für uns schön, für die Leute, die uns bergauf entgegenkamen nicht ganz so sehr.

 

Um 13.30 Uhr erreichten wir nach insgesamt 9,5 Stunden Wandern, Staunen, Fotografieren, Pausieren und Brunchen wieder den Parkplatz. Nun freuten wir uns alle erstmal aufs Hostel, eine Dusche (anders als am frühen Morgen aber nicht auf eine heiße, sondern eher auf eine kalte) und etwas Zeit zum Ausruhen. Während die anderen alle Mittagsschläfchen hielten, machte ich es mir auf der Terrasse in der Sonne mit ein paar Prospekten bequem und schaute, was man in Wanaka und Umgebung noch so alles machen kann. Am frühen Abend liefen wir zu Fuß noch mal in die Stadt, holten uns an einem italienischen Caravan leckere neapolitanische Pizzen (es gibt sie, die echten Italiener in Neuseeland!) und machten es uns damit und mit etwas zu Trinken am Seeufer bequem.

 

Nach diesem netten Abendessen liefen wir dann noch am Seeufer entlang zum ebenfalls sehr beliebten Fotomotiv, dem "Wanaka-Tree", wo sich pünktlich zum Sonnenuntergang schon wieder ein Haufen Touristen mit ihren Spiegelreflexkameras und Stativen versammelt hatte, um diesen eigentlich ziemlich kleinen und unspektakulären (aber zugegebenermaßen irgendwie halt schon schicken) Baum abzulichten.

 

Natürlich trafen wir auch hier wieder auf einige unserer Kommilitonen. :D Auf dem Rückweg zum Hostel machten wir noch einen kleinen Abstecher zu einer Eisdiele in der Nähe des Seeufers. Was für ein Tag - eine traumhafte Wanderung, schönstes Wetter, ein Haufen cooler Leute und dann auch noch hervorragende italienische Pizza und endlich mal richtig gutes Eis. Ich glaube das italienische Essen hab ich tatsächlich fast noch etwas mehr vermisst, als das deutsche Brot. :D

Und vielleicht weil der Tag gerade schon so perfekt und unsere Laune so gut war, haben Rebecca und ich zurück im Hostel unseren Mut zusammengenommen und für den nächsten Morgen gebucht, womit wir seit unserer Ankunft in Wanaka schon geliebäugelt hatten - einen Gleitschirm-Tandemflug. Paragliding war etwas, was ich schon seit langer Zeit im Kopf hatte und unbedingt irgendwann einmal machen wollte, bereits bevor ich hier nach Neuseeland kam. Rebecca wollte es auch unbedingt machen, hat aber Höhenangst und alleine hätten wir uns wahrscheinlich beide nicht den Ruck gegeben. Aber es war schon zu schön gewesen, die Paraglider zu beobachten, die am Morgen über unseren Köpfen vom Roy's Peak hinabsegelten. Mit einer Mischung aus gespannter Vorfreude, etwas Nervosität, aber vor allem Müdigkeit nach einem langen Tag ging es an diesem Abend also ins Bett.

Der nächste Tag begann dann wieder recht früh - bereits um 7 Uhr checkten wir aus dem Hostel aus und machten uns auf den Weg in die Stadt, kurz zum Supermarkt und tanken und anschließend weiter auf die Mount Aspiring Road. Diese Straße ist eine sehr lange Sackgasse, die am Ende auf einer 30km langen Schotterpiste tief hineinführt in den Mount Aspiring Nationalpark. Noch relativ am Beginn dieser Straße, ca. 25 Minuten Fahrtzeit von Wanaka entfernt liegt die Treble Cone Ski Area, von wo aus die Paragliding-Flüge starten. Eigentlich war der Plan, weiterzufahren bis zum Rob Roy Glacier, wo Jakub, Veronika und Kristýna eine Wanderung machen wollten. Rebecca und ich wollten dann mit dem Auto zurück zum Treble Cone fahren und nach dem Paragliding die anderen wieder abholen. Allerdings hat das nicht so ganz geklappt, da wir zunächst den Treffpunkt für das Paragliding nicht gefunden haben und keinerlei Handyempfang hatten, was doof war, da wir vom Paragliding noch eine E-Mail mit genaueren Infos bekommen sollten. Außerdem brauchte man auf dieser Straße deutlich länger als wir vermutet hatten, da es nicht nur eine Schotterpiste ist, sondern die auch noch durch eine Reihe Privathöfe führt, was bedeutet dass hier teils Kühe und andere Tiere auf der Straße stehen und man regelmäßig Gitter überqueren muss, die verhindern, dass die Tiere die Höfe verlassen können. Am Ende der Straße gibt es zudem einige Furten bzw. Flussüberquerungen, die mit einem normalen Auto nur passierbar sind, wenn es nicht gerade stärker geregnet hat. Wir änderten also unsere Pläne und kehrten erstmal um, bis wir wieder Empfang hatten. Nachdem wir endlich rausgefunden hatten, wo wir für das Paragliding hinmussten, ließen Rebecca und ich uns dort rauswerfen und überließen den anderen dreien das Auto, sodass sie unabhängig waren. Rebecca und ich wollten uns dann über den Paragliding-Anbieter einen Shuttle zurück in die Stadt organisieren. Weil wir viel zu früh waren, mussten wir noch über eine Stunde warten, was bei der schönen Umgebung aber nicht weiter schlimm war - nur dass es hier plötzlich wieder Sandfliegen gab, war ein bisschen nervig. Pünktlich um 10 Uhr kamen dann sowohl das Team vom Paragliding als auch noch zwei andere Frauen um die 60. Eine der beiden wollte nur zuschauen, wir waren also insgesamt zu dritt. Das Paragliding-Team war super nett und nach ein paar Formalitäten wurden wir mit Helmen und Handschuhen ausgestattet und kurz darauf ging es auch schon hoch auf den Berg. Bei der Fahrt die Serpentinen hinauf wurde Rebecca und mir dann doch ein bisschen mulmig, allerdings war die Straße - wie ich jetzt sagen kann - deutlich beängstigender, als das Paragliding selbst. Ehe wir uns versehen konnten, standen wir oben am Startplatz und wurden auch mit dem Gurtzeug ausgestattet.

 

Rebecca startete als erste und ich hatte den Spaß zuzuschauen, denn der Start sah einfach nur super lustig aus. Kurz darauf war ich dann selbst an der Reihe und wie man im Video sieht, war mein Start nicht gerade eleganter. :D War vielleicht mein Fehler, aus Neugier ein paar Fragen zu stellen, sodass mein Pilot mir dann zeigen wollte, wie man auch bei wenig Wind und rückwärts starten kann - woraufhin ich mich fast erstmal hingelegt hätte. :D Der Flug selbst war absolut fantastisch - das Gefühl, wenn man dort oben abhebt, ist ziemlich unbeschreiblich. Durch die Wetterverhältnisse hatten wir auch die Möglichkeit, ziemlich nah an die Twin Falls, zwei ca. 80m hohe Wasserfälle heranzufliegen, was für mich der schönste Teil des ganzen Fluges war. Die Vogelperspektive ohne Barriere ist einfach der Wahnsinn und ich beneide die Vögel mehr als nur ein bisschen darum. =) Das coole beim Paragliden neben der spektakulären Aussicht ist, dass es absolut still ist - kein Motorgeräusch, kein gar nichts, außer der leise Wind im Segel und die Natur um einen rum.

 

Ca. 10-15 Minuten waren wir in der Luft, inklusive einer kleinen Akrobatikeinlage am Ende (bei der ich wegen des Windes die ganze Zeit Angst hatte, den Stick mit der GoPro fallenzulassen und deshalb gucke wie ne Kuh :D). Sowohl Rebecca als auch ich waren unglaublich happy und froh, das gemacht zu haben - und vor allem gerade hier in Wanaka, denn sowohl der Ort als auch das Team waren absolut genial. Rebeccas Pilotin hat ihr während des Flugs sogar die ganze Zeit was vorgesungen, um sie von der Höhenangst abzulenken. :D

 

Am frühen Mittag waren wir wieder zurück in Wanaka, wo wir noch ein bisschen die Zeit am See genossen, der Eisdiele einen zweiten Besuch abstatteten und anschließend in einem kleinen Café etwas zu Mittag aßen, während wir auf die anderen warteten.

 

Am Nachmittag kamen sie schließlich zurück - nachdem sie es tatsächlich geschafft hatten, zum Rob Roy Glacier zu kommen (und dabei weder das Auto zu schrotten, noch in einer Furt hängenzubleiben oder im Schlamm zu baden - wir hatten nämlich ausgerechnet diesmal einen schneeweißen Mietwagen :D). Auf der Rückfahrt nach Dunedin gab es dann noch mal einen ganz besonders schönen Sonnenuntergang, für den wir natürlich mitten auf dem Highway noch mal anhalten mussten.