Dienstag, 26.02.2019

Der erste Wochenendtrip - Tag 1: Die Catlins

Letztes Wochenende stand der erste größere Roadtrip an. Gemeinsam mit meiner Mitbewohnerin Veronika, Jakub (beides Studenten aus der Tschechischen Republik) und Sarah, einer anderen deutschen Austauschstudentin aus Heidelberg, mietete ich ein Auto, um 3 Tage lang die Region südlich von Dunedin zu erkunden. Unsere Planung war ziemlich spontan und chaotisch - ursprünglich wollten wir mit der Fähre nach Stewart Island fahren, eine kleinere Insel südlich der Südinsel von Neuseeland. Weil die Fährfahrt dorthin für einen Tagesausflug aber zu teuer ist und wir noch nicht richtig ausgestattet waren, um auf Stewart Island den Rakioura Track (einen der Great Walks) zu laufen, haben wir uns dann umentschieden. So sind wir also am Freitagmorgen zunächst mit dem Bus zur Autovermietung gefahren und haben uns dann mit unserem Mietwagen, einem schicken Mazda Demio, auf den Weg Richtung Süden gemacht.

Unser erstes Ziel hieß Nugget Point, ein Kap mit Leuchtturm und markanten Felsen 110km südlich von Dunedin.

Unser nächstes Ziel war Jack's Blowhole. Dort fließt das Wasser vom Meer durch eine kleine Öffnung in eine große Höhle im Landesinneren, die oben offen ist. Wenn man Glück hat, kann man dann bei Wellen, die auf die seitliche Höhlenöffnung treffen, im Inneren der Höhle teils ziemlich spektakuläre Wasserfontänen beobachten. Vom Parkplatz am Strand aus führt ein gut 20-minütiger Wanderweg hinauf zum Blowhole, der für sich genommen schon wunderschön ist - den Ozean auf der einen Seite, die riesigen Schafweiden auf der anderen. Allein dafür hat sich der Abstecher gelohnt, auch wenn wir leider keine Wasserfontäne beobachten konnten. Dafür haben wir am Strand einen Seelöwen aus unmittelbarer Nähe beobachten können, der dort munter die Möwen gejagt hat. :D

Von Jack's Blowhole aus ging es weiter Richtung Westen und ein bisschen weg von der Küste ins Landesinnere, zu den Purakaunui Falls. Die Wasserfälle sind nicht besonders hoch, aber trotzdem absolut sehenswert. Dorthin führt ein kleiner und relativ kurzer Weg durch den dichten Wald.

Weiter Richtung Westen ging es wieder an die Küste, wo wir einen kurzen Zwischenstopp am Florence Hill Lookout einlegten.

 

Danach wollten wir eigentlich noch zu den Cathedral Caves, aber der Zugang war leider nachmittags geschlossen. Daher sind wir weiter zu den McLean Falls gefahren, ein weiterer größerer Wasserfall inmitten der Catlins. Um dorthin zu gelangen, muss man einem etwas längeren Waldweg hinauf entlang des Wassers folgen. Um direkt zu dem oberen größeren Wasserfall zu kommen, muss man dann noch ein wenig klettern (möglichst ohne nass zu werden), oder man schaut ihn sich einfach von unten an.

Da es mittlerweile später Nachmittag war, haben wir auf dem Weg zu unserer Unterkunft in Invercargill nur noch einen Stopp beim Slope Point eingelegt. Der Slope Point ist der südlichste Punkt des neuseeländischen "Festlandes", also eigentlich der Südinsel. Der Stopp hatte es dann auch in sich, denn bereits als wir aus dem Auto ausstiegen, war es extrem windig. Wir sind dann trotzdem über die Wiese runtergelaufen zur Felsküste, was gar nicht mal so einfach war, weil man die ganze Zeit fast weggeweht wurde. Ein Taschentuch flog mir beim Versuch, mein Handy aus der Jackentasche zu holen, an einen wenige Meter entfernten Baumstamm und klebte auch eine halbe Stunde später noch da, vom Wind festgehalten. Ein Wunder, dass keines unserer Handys fliegen gegangen ist! Trotz des offensichtlich in rasantem Tempo aufziehenden Unwetters (Ausläufer des Zyklons OMA vor Brisbane an der australischen Ostküste) wollten wir unbedingt ein Bild von dem Schild haben. Jaja, dumme Touris. :D Haben wir auch geschafft, und just in jenem Moment begann es dann auch zu schütten wie aus Kübeln. Ungelogen, ich wusste noch nicht, wie schmerzhaft Regen sein kann. Nach einem gefühlt ewigen Rückweg kamen wir restlos durchnässt am Auto an. Meine Jeans konnte ich auswringen, aber immerhin - die Regenjacke hat tatsächlich einigermaßen standgehalten. :D

 

Durchnässt wie wir waren, sind wir dann nur noch durchgefahren bis Invercargill, was noch etwas über eine Stunde Fahrtzeit entfernt war. Dort konnten wir uns dann endlich umziehen und hatten sogar den Luxus, ein Vierbettzimmer komplett für uns zu haben. Das Hostel - Tuatara Lodge - hatte die wackeligsten Etagenbetten überhaupt, war aber sonst eigentlich ganz gut. Wir waren schon froh, überhaupt etwas für 4 Leute gefunden zu haben, da wir nicht vorgebucht hatten (bzw. erst mittags am selben Tag). Relativ schnell fielen wir dann auch hundemüde ins Bett, nach dem Abendessen, das ganz Roadtrip-mäßig aus 5-Minuten-Terrinen und Mikrowellenreis bestand. ;-)