Berichte von 02/2019

Donnerstag, 28.02.2019

Der erste Wochenendtrip - Tag 2: Bluff, Southern Scenic Route und Fiordland

Der zweite Tag begann wie der Vorabend aufgehört hatte - regnerisch und kühl. Unser heutiger Plan war es, von Invercargill über die Southern Scenic Route, die an der Küste entlang führt, Richtung Fiordland fahren. Wir hatten vorher versucht, eine Unterkunft entweder in Te Anau oder im nahegelegenen Manapouri zu finden, waren aber erfolglos, da die Hostels auch in der Umgebung alle ausgebucht waren. Unklar, wo wir übernachten konnten, machten wir uns trotzdem einfach mal auf den Weg. Zunächst haben wir aber noch einen kleinen Umweg nach Bluff zum Stirling Point gemacht. Bluff liegt auf einer kleinen Halbinsel südlich von Invercargill und ist der Ort, von dem auch die Fähren nach Stewart Island ablegen. Stirling Point ist ein Aussichtspunkt im Osten dieser Halbinsel.

Von Bluff aus sind wir dann zurück durch Invercargill und entlang der Küste weiter Richtung Nordwesten gefahren. Den ersten kurzen Fotostopp haben wir bei Colac Bay eingelegt, dann ging es weiter zu Monkey Island. Monkey Island ist ein Mini-Inselchen direkt am Strand. Bei Ebbe kann man über den Strand dorthin laufen und auf der Insel selbst führt eine Treppe hoch und auf der anderen Seite wieder runter. Als wir dort ankamen, war das Wasser gerade wieder langsam am ansteigen. Jakub und ich entschieden uns, unsere Schuhe am Strand zu lassen und barfuß zur Insel rüberzulaufen, da die Insel bereits wieder durch einen kleinen Streifen Wasser vom Strand "getrennt" war, auch wenn gerade keine Wellen kamen. Veronika und Sarah war das zu unsicher und sie blieben lieber gleich am Strand. Der kleine Ausflug hat sich gelohnt, fand aber ein ziemlich nasses Ende. Auf dem Rückweg warteten wir und warteten darauf, dass das Wasser wieder ein bisschen zurückging, aber wir hatten den Eindruck, dass es eher tiefer wurde. Um kein Risiko einzugehen, entschieden wir uns also lieber so schnell wie möglich zurückzugehen, wobei das Wasser mittlerweile bis hoch an die Oberschenkel reichte. Mit patschnassen Hosen (ich rette hier immer nur meine Kamera :D) kamen wir zurück und stellten dann knapp 10 Minuten später fest, dass das Wasser mittlerweile wieder zurückgegangen war und wir mit etwas mehr Geduld trocken hätten bleiben können. Witzigerweise hatte ich auf der Insel eine Benachrichtigung meiner Handy-App erhalten, dass es in dem Moment als wir rübergingen ein Erdbeben der Stärke 4,1 in ca. 80 km Entfernung gegeben hatte. Keine Ahnung, ob das irgendeinen Einfluss hatte, aber es war schon ganz interessant irgendwie.

Nach diesem unfreiwilligen kleinen Quasi-Bad im Meer war erstmal Umziehen angesagt, ehe wir weiterfahren konnten. Zum Glück befindet sich bei Monkey Island ein Freedom-Campingplatz, somit gab es zumindest ein etwas größeres Toilettenhäuschen (mit Plumpsklo - daran gewöhnt man sich hier unterwegs ziemlich schnell ;-)).

Einen weiteren kurzen Stopp legten wir etwas weiter nördlich am Aussichtspunkt McCracken's Rest ein.

 

Kurz hinter McCracken's Rest verläuft die Southern Scenic Route dann weg von der Küste ins Landesinnere, gerade hoch Richtung Norden und immer näher heran an die inneren Ausläufer des Fiordland-Nationalparks. Kurz vor Clifden bogen wir von der Hauptstraße ab und machten einen Abstecher zum Lake Hauroko, mit bis zu 463 m der tiefste See Neuseelands. Die Straße, die zum See führt, ist 30 km lang - davon 20 km Schotterpiste. Etwas über eine Stunde brauchten wir, bis wir den See erreichten, wo dann direkt die nächste Überraschung auf uns wartete: Sandflies. Kaum hatten wir die Autotür ein kleines Stück geöffnet, kamen die Viecher auch schon in Massen hereingeflogen. Zumindest Veronika und Jakub waren so schlau und hatten Insektenspray mitgenommen; mir fiel dann in diesem Moment auch ein, was ich eigentlich unbedingt noch hatte kaufen wollen ;-) So gut es ging eingepackt in Jacke und Kapuze liefen wir hinunter zum See und im Anschluss noch den "Lake Hauroko Bushwalk", ein gut 40-minütiger Rundwanderweg, der erst am Ufer entlang und schließlich in den Wald führt. Man kann hier gut beobachten, wie sich die Waldvegetation mit Abstand zum See verändert. Da wir schon so lange hierher gefahren waren, beschlossen wir noch ein kleines Stück des Lake Hauroko Lookout Track zu laufen, ein 4-stündiger Wanderweg, der ein Stück weit den Berg hinauf führt, von dem man dann eine gute Aussicht auf den See hat. Leider kommt der Berg jedoch wohl erst ziemlich am Ende, jedenfalls drehten wir nach gut 20 Minuten Fußmarsch am Seeufer entlang dann doch wieder um. Da es schon wieder später Nachmittag war und wir vor Sonnenuntergang in Manapouri sein wollten, wo wir tatsächlich zwischenzeitlich noch eine Unterkunft  in einem Cottage auf einem Campingplatz ergattern konnten.

Auf dem Rückweg Richtung Hauptstraße waren wir vor allem damit beschäftigt, die Sandflies wieder aus dem Auto rauszukriegen, was uns mittelmäßig gut gelang...ein Glück, dass sie nicht durch die Hosen durchstechen. Zurück auf der Southern Scenic Route war es nur noch ein kurzes Stück bis nach Clifden. Hier schauten wir uns kurz die historische Hängebrücke an, die allerdings nicht wirklich spannend war, vor allem bei dem regnerischen Wetter. Dann fuhren wir noch kurz zu den Clifden Caves, ein großes Höhlensystem, das man theoretisch in ca. einer Stunde durchqueren kann, wenn man denn die passenden Klamotten und Taschenlampen dabeihat. Ich fand es schon wieder interessant, dass ein solches Höhlensystem hier völlig frei zugänglich ist und touristisch auch ganz ordentlich beworben wird - nicht ohne eine Fülle an Warnhinweisen, dass die Höhle sturzflutgefährdet ist und deshalb niemals vor, während oder nach stärkeren Regenschauern betreten werden sollte (die in diesem Land allerdings regelmäßig ziemlich plötzlich kommen). Führungen gibt es hier keine, das Betreten und Durchklettern erfolgt also vollständig auf eigenes Risiko. (Ist so ein bisschen als würde man die Kluterthöhlentour mal gerade völlig unüberwacht auf eigene Faust machen, inklusive klettern, kriechen, Höhlenpooldurchquerung etc - irgendwie creepy? :D). Da es sowieso am Regnen war, sind wir dann jedenfalls nur kurz in den Eingang reingeklettert und haben uns die ersten 20 Meter der Höhle von innen angeschaut. An sich ist die Durchquerung bestimmt ziemlich cool, zumal es tiefer im Inneren auch Glühwürmchen gibt, aber ehrlich gesagt wäre mir das ungeführt auch bei gutem Wetter doch zu riskant.

 

Clifden Suspension Bridge

Von Clifden aus fuhren wir dann durch bis nach Manapouri, wo wir früher als geplant bereits gegen 19 Uhr den Campingplatz erreichten. Und was für eine schöne Überraschung - auf uns wartete ein richtig schickes Cottage fast direkt am See, das wir uns mit zwei älteren Frauen aus Australien und Großbritannien teilten. Sogar mit Heizung! Ein Schnäppchen für umgerechnet 13 Euro die Nacht, da kann man echt nicht meckern - mal wieder mehr als Schwein gehabt, und das nur weil wir aufgrund unserer Super-Last-Minute-Planung kein Hostel mehr hatten finden können. Auf dem Campingplatz gab es außerdem noch eine schöne Lounge und eine bestens ausgestattete Küche, da wäre ich auch gerne noch länger geblieben.

Da wir doch früher da waren als geplant, haben wir schließlich noch einen kurzen Spaziergang am Ufer des Lake Manapouri gemacht. Fußläufig vom Campingplatz ist auch die Anlegestelle, wo die Tagesausflüge mit dem Schiff in den Doubtful Sound starten. Leider hatten wir zumindest an diesem ersten Wochenende nicht die Zeit dafür, da wir am Sonntag ja bereits wieder zurück nach Dunedin fahren mussten und auch noch weiter nach Te Anau wollten. Außerdem sind die Fjordtouren nicht allzu günstig und daher wird es wahrscheinlich doch auf den Milford Sound hinauslaufen, der etwas einfacher zu erreichen ist und wo die Touren daher auch etwas günstiger sind. Aber mal abwarten, es werden sicher in den kommenden Wochen noch viele viele Ideen und Pläne hinzukommen...

  

Dienstag, 26.02.2019

Der erste Wochenendtrip - Tag 1: Die Catlins

Letztes Wochenende stand der erste größere Roadtrip an. Gemeinsam mit meiner Mitbewohnerin Veronika, Jakub (beides Studenten aus der Tschechischen Republik) und Sarah, einer anderen deutschen Austauschstudentin aus Heidelberg, mietete ich ein Auto, um 3 Tage lang die Region südlich von Dunedin zu erkunden. Unsere Planung war ziemlich spontan und chaotisch - ursprünglich wollten wir mit der Fähre nach Stewart Island fahren, eine kleinere Insel südlich der Südinsel von Neuseeland. Weil die Fährfahrt dorthin für einen Tagesausflug aber zu teuer ist und wir noch nicht richtig ausgestattet waren, um auf Stewart Island den Rakioura Track (einen der Great Walks) zu laufen, haben wir uns dann umentschieden. So sind wir also am Freitagmorgen zunächst mit dem Bus zur Autovermietung gefahren und haben uns dann mit unserem Mietwagen, einem schicken Mazda Demio, auf den Weg Richtung Süden gemacht.

Unser erstes Ziel hieß Nugget Point, ein Kap mit Leuchtturm und markanten Felsen 110km südlich von Dunedin.

Unser nächstes Ziel war Jack's Blowhole. Dort fließt das Wasser vom Meer durch eine kleine Öffnung in eine große Höhle im Landesinneren, die oben offen ist. Wenn man Glück hat, kann man dann bei Wellen, die auf die seitliche Höhlenöffnung treffen, im Inneren der Höhle teils ziemlich spektakuläre Wasserfontänen beobachten. Vom Parkplatz am Strand aus führt ein gut 20-minütiger Wanderweg hinauf zum Blowhole, der für sich genommen schon wunderschön ist - den Ozean auf der einen Seite, die riesigen Schafweiden auf der anderen. Allein dafür hat sich der Abstecher gelohnt, auch wenn wir leider keine Wasserfontäne beobachten konnten. Dafür haben wir am Strand einen Seelöwen aus unmittelbarer Nähe beobachten können, der dort munter die Möwen gejagt hat. :D

Von Jack's Blowhole aus ging es weiter Richtung Westen und ein bisschen weg von der Küste ins Landesinnere, zu den Purakaunui Falls. Die Wasserfälle sind nicht besonders hoch, aber trotzdem absolut sehenswert. Dorthin führt ein kleiner und relativ kurzer Weg durch den dichten Wald.

Weiter Richtung Westen ging es wieder an die Küste, wo wir einen kurzen Zwischenstopp am Florence Hill Lookout einlegten.

 

Danach wollten wir eigentlich noch zu den Cathedral Caves, aber der Zugang war leider nachmittags geschlossen. Daher sind wir weiter zu den McLean Falls gefahren, ein weiterer größerer Wasserfall inmitten der Catlins. Um dorthin zu gelangen, muss man einem etwas längeren Waldweg hinauf entlang des Wassers folgen. Um direkt zu dem oberen größeren Wasserfall zu kommen, muss man dann noch ein wenig klettern (möglichst ohne nass zu werden), oder man schaut ihn sich einfach von unten an.

Da es mittlerweile später Nachmittag war, haben wir auf dem Weg zu unserer Unterkunft in Invercargill nur noch einen Stopp beim Slope Point eingelegt. Der Slope Point ist der südlichste Punkt des neuseeländischen "Festlandes", also eigentlich der Südinsel. Der Stopp hatte es dann auch in sich, denn bereits als wir aus dem Auto ausstiegen, war es extrem windig. Wir sind dann trotzdem über die Wiese runtergelaufen zur Felsküste, was gar nicht mal so einfach war, weil man die ganze Zeit fast weggeweht wurde. Ein Taschentuch flog mir beim Versuch, mein Handy aus der Jackentasche zu holen, an einen wenige Meter entfernten Baumstamm und klebte auch eine halbe Stunde später noch da, vom Wind festgehalten. Ein Wunder, dass keines unserer Handys fliegen gegangen ist! Trotz des offensichtlich in rasantem Tempo aufziehenden Unwetters (Ausläufer des Zyklons OMA vor Brisbane an der australischen Ostküste) wollten wir unbedingt ein Bild von dem Schild haben. Jaja, dumme Touris. :D Haben wir auch geschafft, und just in jenem Moment begann es dann auch zu schütten wie aus Kübeln. Ungelogen, ich wusste noch nicht, wie schmerzhaft Regen sein kann. Nach einem gefühlt ewigen Rückweg kamen wir restlos durchnässt am Auto an. Meine Jeans konnte ich auswringen, aber immerhin - die Regenjacke hat tatsächlich einigermaßen standgehalten. :D

 

Durchnässt wie wir waren, sind wir dann nur noch durchgefahren bis Invercargill, was noch etwas über eine Stunde Fahrtzeit entfernt war. Dort konnten wir uns dann endlich umziehen und hatten sogar den Luxus, ein Vierbettzimmer komplett für uns zu haben. Das Hostel - Tuatara Lodge - hatte die wackeligsten Etagenbetten überhaupt, war aber sonst eigentlich ganz gut. Wir waren schon froh, überhaupt etwas für 4 Leute gefunden zu haben, da wir nicht vorgebucht hatten (bzw. erst mittags am selben Tag). Relativ schnell fielen wir dann auch hundemüde ins Bett, nach dem Abendessen, das ganz Roadtrip-mäßig aus 5-Minuten-Terrinen und Mikrowellenreis bestand. ;-)

Montag, 25.02.2019

Die O-Woche

Es hat nicht lange gedauert, bis ich mit dem Bloggen nicht mehr hinterherkomme, aber das war ja absehbar :D

In der letzten Woche fand in Dunedin die sogenannte O(rientierungs)-Woche für die neuen Studenten - d.h. sowohl für die Erstsemester als auch für die Internationals - statt. Die meisten Studenten kamen vorletztes Wochenende zurück aus den Semesterferien. Man merkt das hier sofort, da die Studenten ca. 20% der Einwohner von Dunedin ausmachen und es dementsprechend wesentlich voller wurde - und seeehr viel lauter. Dunedin ist in Neuseeland als DIE Studenten-Party-Hauptstadt bekannt und ohne die anderen Uni-Städte in Neuseeland tatsächlich zu kennen, glaube ich - zurecht. Sagen wir so: Man nehme Weiberfastnacht und den 11.11. in Köln zusammen, reduziere das ganze auf einen kleineren Maßstab, was die Größe der Stadt und die Anzahl der Menschen angeht und voilà - willkommen beim Semesterstart in Dunedin. :D Für manchen nicht-studentischen Einwohner dieser Stadt ist das wohl eher die favorisierte Woche für ein bisschen Urlaub irgendwo im Wochenendhäuschen draußen in den Catlins. Tatsächlich sind Alkoholkonsum und damit einhergehende Randale einiger Studenten in den vergangenen Jahren hier teils so eskaliert, dass es in der Stadt mittlerweile einige Alkohol-Verbotszonen gibt und die offiziellen Partys zu Semesterbeginn von der Uni überwiegend ins Rugby-Stadion verlegt wurden, wo sie dann in einigermaßen kontrolliertem Rahmen stattfinden. Ich finde es aber durchaus faszinierend, wie die Uni sich diesen "Problemen" widmet. Es gibt hier einen Campus-Polizisten und eine Art Sicherheitsdienst namens "Campus Watch". Letztere sind über eine kostenlose Telefonnummer 24/7 erreichbar und fahren einen in der Umgebung des Campus notfalls auch nach Hause, entweder wenn man sich (vor allem als Frau) nicht sicher fühlt, nachts zu Fuß zu laufen, oder aber wenn jemand so betrunken ist, dass er nicht mehr sicher alleine nach Hause kommt. Tatsächlich gab es in der O-Woche sogar ein Zelt, wo man Substanzen vertraulich auf Gefährdungspotenzial testen lassen konnte. Das ganze nach dem Motto: Wir können nicht verhindern, dass Studenten sich ausprobieren und hin und wieder auch mal über die Stränge schlagen und/oder Verbotenes tun, aber wir wollen zumindest so gut es geht auch dann noch ihre Sicherheit gewährleisten.

 

Überhaupt hat mich die Uni hier in der ersten Woche ziemlich beeindruckt. Alles ist modern und es gibt für jeden Studenten diverse Anlaufstellen und zahlreiche Unterstützungsangebote - vom uni-eigenen Medical Health Centre über das Sexual Violence Support and Prevention Centre, Disability Information & Support, das International Office, und verschiedene Studentenberatungsteams bis zum "Ask Otago"-Zentrum, das als Ansprechpartner für sämtliche Fragen rund um die Uni dient, sowie noch einigen weiteren. Die Bibliothek hier ist super groß, es gibt unterschiedliche Arbeitsbereiche und auch Sofaecken sowie eine Vielzahl an Gruppenarbeitsräumen. Und anders als bei uns darf man hier all seine Sachen mit in die Bibliothek nehmen und dort auch essen und trinken, solange man damit niemanden stört.

Am Mittwoch fand zunächst die offizielle Willkommensveranstaltung für die internationalen Studenten statt. Neben mehreren Begrüßungsreden und Vorstellung der verschiedenen Studentenorganisationen, gab es auch eine Maori-Aufführung einer lokalen Highschool, bei der unter anderem ein Poi-Tanz und ein Haka-Tanz aufgeführt wurden. Im Anschluss an die Veranstaltung gab es noch ein gemeinsames Mittagessen. Danach habe ich mit meiner tschechischen Mitbewohnerin Veronika und zwei weiteren tschechischen Studenten, Jakub und Kristýna, an einer Campus-Führung teilgenommen. Später bin ich noch zur "Tent City" gegangen, wo sich nahezu alle Organisationen rund um die Uni vorstellen (und kostenlose Goodies verteilen :D).

Einen kleinen Eindruck der Willkommensveranstaltung gibt es hier. :D

Am Donnerstag war "Clubs Day". Das ist eine größere Veranstaltung auf der Museumswiese zu Semesterbeginn, bei der sich die über 150 Clubs der Uni vorstellen. Dort kann man mit den Leuten quatschen, sämtliche Fragen stellen und den Clubs beitreten. Das Konzept der Clubs gibt es so in Deutschland nicht, es ist aber ziemlich cool. Die Clubs werden von Studenten gegründet und gehören zur OUSA (Otago University Student Association, so ähnlich wie bei uns der AStA). Es gibt Clubs zu allen möglichen Themen - darunter viele verschiedene Sportarten, diverse Hobbies, Clubs für Studenten verschiedener Länder/Kulturen und auch - das dann ähnlich wie bei uns - politische oder religiöse Clubs oder lokale Studentengruppen größerer Organisationen wie Amnesty International oder AIESEC. Ich habe mich insgesamt für 3 Clubs eingeschrieben: für den Tramping Club, den Badminton Club und für AAPES (Animals, Aquatic, Plants, Environmental Society). Der Tramping Club ist einer der beiden größten Clubs der Uni und bietet regelmäßig Wochenendtouren, Wandertrips, Klettertouren und vieles mehr an. AAPES ist ein Club für alle Natur- und Biowissenschaftsinteressierten und organisiert neben Volunteering-Aktionen auch verschiedene Ausflüge in die Natur rund um Dunedin, einschließlich Campingtrips und verschiedenen anderen Events.

Neben dem Clubs Day gab es am Donnerstag noch zwei Vorträge, die ich mir angehört habe. Der eine hieß "New Zealand Culture - Spot the Difference", dabei ging es wie der Name schon sagt vor allem um die neuseeländische Kultur, Unterschiede zu anderen Kulturen und was man so für den Alltag, das Studium oder den Beruf wissen sollte. Darunter waren einige Dinge, die mir in der ersten Woche auch schon aufgefallen sind. Zum Beispiel, dass viele Neuseeländer wetter- und temperaturunabhängig in Shorts bzw. Hotpants und Flip Flops oder auch gleich barfuß rumlaufen (auch gerne im Supermarkt - manchmal sogar vor allem dort, denn es ist teilweise üblich, dreckige Arbeitsschuhe vor dem Supermarkt auszuziehen). Oder, dass Neuseeländer meistens extrem freundlich und hilfsbereit sind und sehr viel lachen (was im Vergleich zu Deutschland wirklich positiv auffällt), zur Begrüßung üblicherweise ein "How are you?" oder "How's it going?" gehört (was mich tatsächlich zunächst irritiert hat und manchmal noch tut) und ganz besonders, dass sich Neuseeländer ungefähr 10x so oft entschuldigen wie Deutsche - auch dafür, dass sie einfach nur an einem vorbeilaufen oder glatt dafür, dass es mal wieder regnet.

Der andere Vortrag hieß "Outdoor Safety - Thrive and Survive" und dabei ging es vor allem um Sicherheitsaspekte beim Wandern, Tipps für Neuseelands Great Walks (offizielle Mehrtages-Hüttenwanderwege vom Department of Conservation) und die Vorstellung einiger Wandermöglichkeiten auf der Südinsel. Im Anschluss daran gab es in kleinerer Runde noch eine kurze Einführung ins Thema "Sichere Flussdurchquerung", da dies bei vielen Wanderwegen ein relevantes Thema ist und zugleich eine der häufigsten Ursachen für tödliche Unfälle bei Wanderungen in Neuseeland.

Ansonsten war ich letzte Woche noch mit Rebecca, meiner schwedischen Mitbewohnerin, bei Rob Roys - das ist Dunedins bekannteste und beliebteste Eisdiele und laut allgemeiner Meinung hier ein Must-Do. War gut, aber ich will nicht lügen, italienisches Eis ist halt italienisches Eis und nicht italienisches Eis ist halt...jaaaa. Anders. :D Ich bleib wenn ich die Wahl hab dann doch beim italienischen Eis (wobei American Icecream zugegeben zwischendurch auch ganz geil ist :P)

Was sonst noch?

Montag und Dienstag habe ich vor allem noch ein paar organisatorische Dinge erledigt, meinen Studentenausweis abgeholt und das Übergabeprotokoll für die Wohnung fertiggemacht, mich für einen zweitägigen Kletterkurs angemeldet, der übernächstes Wochenende stattfindet und die Stadt und Umgebung weiter erkundet. Mit dem Bus bin ich zum ca. 30 Minuten entfernten St Clair Beach gefahren und am Strand erstmal fast über einen Seelöwen gestolpert. Die Natur hier ist sooo faszinierend, Seelöwen oder Pelzrobben leben hier unten an vielen Stränden ebenso wie teilweise Pinguine und wenn man Glück hat, sieht man an einigen Stellen sogar Delfine (das Glück mit den Pinguinen und Delfinen hatte ich bisher noch nicht, aber bin ja auch gerade mal knapp 2 Wochen hier). Am St Clair Beach befindet sich auch die Surfschule von Dunedin, wo ich super gerne noch Surfunterricht nehmen würde, mal schauen ob das noch klappt. Außerdem gibt es dort einen beheizten Salzwasserpool direkt am Meer.

 

Dann habe ich einen längeren Spaziergang zu den Woodhaugh Gardens im Norden von Dunedin gemacht und bin von dort aus entlang des Leith Walkway Richtung Norden bis kurz vor Ross Creek gelaufen. Leith ist der kleine Fluss, der auch durch den Campus der Universität fließt. Da es schon recht spät war und ich alleine unterwegs - mit mangelhaftem Orientierungssinn und ohne physische Karte - bin ich dann doch irgendwann umgedreht. Die Wanderung zu Ross Creek möchte ich aber auf jeden Fall noch mal irgendwann machen, die Gegend ist nämlich super schön und schon auf dem Weg zu den Woodhaugh Gardens hat man eine super Aussicht über die Stadt.

 

In Dunedin selbst habe ich mir noch ein paar Kirchen angeschaut und vor allem den alten Bahnhof. Der Bahnhof ist heute praktisch bedeutungslos, da Neuseeland eigentlich über kein wirkliches Schienennetz mit aktivem Bahnverkehr verfügt. Es gibt aber einige Museums- bzw. Panoramabahnstrecken, darunter von Dunedin ausgehend die "Taieri Gorge Railway" sowie die kürzere "The Seasider". Zumindest die Taieri Gorge Railway möchte ich auf jeden Fall auch noch machen.

  Die First Church of Otago

Das war schon wieder viel zu viel Text, sorry dafür (hast du das echt bis hierhin gelesen?! :D)

Zu unserem Wochenendtrip werde ich noch separate Einträge machen (weniger Text, mehr Fotos, versprochen :D).

Heute hat übrigens offiziell die Uni begonnen, es wird also jetzt sowieso ein kleines bisschen ruhiger. Also vielleicht, vielleicht auch nicht, es ist immer noch mehr als genug geplant ;)

Wie auch immer. Ganz viele liebe Grüße nach Deutschland und bis die Tage! :)

Samstag, 16.02.2019

Aramoana und der botanische Garten von Dunedin

Die ersten 3 Tage in Dunedin sind rum und ich habe zwischenzeitlich einige erste Erkundungstouren unternommen und mich ein bisschen hier eingelebt. Nachdem ich am Donnerstag noch extrem müde war und den Tag vor allem mit auspacken, einkaufen und einem Spaziergang durch die Stadt und den Uni-Campus verbracht habe, war ich gestern schon wieder einigermaßen fit. Gestern Morgen hatte ich in der Uni mein Orientierungs- und Einschreibungsseminar, wo noch einige Formalitäten erledigt wurden und wir mit haufenweise Infomaterial und Willkommens-Goodies versorgt wurden. Die Leute von der Uni sind bisher alle unglaublich nett, entspannt und hilfsbereit. Wir wurden schon mal darauf hingewiesen, dass Dozenten hier nicht mit "Professor xy" angesprochen werden, sondern schlicht mit Vornamen, dass hier auch dementsprechend locker und informell miteinander umgegangen wird und dass wir bloß nicht zu viele Kurse belegen sollen, damit wir für die vielen coolen Dinge, die Neuseeland zu bieten hat, auch noch genug Zeit haben. :D Bei dem Seminar habe ich dann gleich auch noch Sofia, eine sehr nette Peruanerin aus Lima kennengelernt, die bereits seit etwas über einem Jahr in Neuseeland lebt.

Clock Tower der University of Otago so hoch liegt die Straße, in der ich wohne - man kann wenn man genau schaut den Hafen sehen steile Straßen überall...

Nachmittags hat mir Kate, meine Kiwi-Gastgeberin, noch ein bisschen Dunedin gezeigt - unter anderem, wo es das beste Veggie-Café gibt und wo der nächste Kmart ist (Kmart ist eine der beiden großen Discount-Kaufhausketten in Neuseeland). Anschließend waren wir noch zusammen in ihrem Lieblingscafé um die Ecke und haben "Cheese-Rolls" gegessen. Das ist quasi eine Spezialität der Südinsel bzw. der Otago-Region, nicht unbedingt gesund, aber dafür lecker. Eigentlich handelt es sich einfach um Käse, der in eine Scheibe Weißtoast eingerollt, gegrillt und vor dem Essen mit etwas Butter bestrichen wird. Ja, das klingt jetzt nicht gerade nach hoher Kulinarik aber hey, es schmeckt echt gut :D

Heute war ich dann mit Sofia, ihrem neuseeländischen Freund und dessen französischem Kumpel in Aramoana, einem kleinen Küstendorf ca. 30 Minuten Fahrtzeit nördlich von Dunedin. Dieser wunderschöne Ort hat leider eine etwas tragischen Geschichte, denn vor knapp 30 Jahren fand hier der bisher einzige größere Amoklauf in der Geschichte Neuseelands statt, der seinerzeit dafür gesorgt hat, dass die Schusswaffengesetze in ganz Neuseeland deutlich verschärft wurden.

Strand in Aramoana Strand und Dünenlandschaft Ich dachte ja, der Shell Beach wäre in Westaustralien...aber das, was hier den Sand bedeckt, sind wirklich ausschließlich Muscheln und Wasserschnecken aller Art...faszinierend! Küstenfelsen in Aramoana Austernfischer am Strand

Während die anderen beiden surfen waren, haben Sofia und ich die Strände erkundet und sind dann ein Stück des Heyward Point Track gelaufen, von dem aus man eine wunderschöne Aussicht auf die Mündung des Otago Harbours hat.

Heyward Point Track Es blüht überall bunt... ...und Schafe, überall Schafe :D Ausblick genießen 

Am späten Nachmittag habe ich in Dunedin noch den botanischen Garten erkundet, der wesentlich größer war als erwartet. Hier gibt es viele schöne Ecken, wo man abseits vom studentischen Trubel in der Stadt unterhalb seine Ruhe hat und sich gemütlich hinsetzen, lesen, Pflanzen und Tiere beobachten oder fotografieren kann. Ein Teil des botanischen Gartens ist wie ein Wald angelegt und es gibt hier unglaublich viele riesige und zum Teil uralte Bäume. Außerdem gibt es mehrere große und naturnah eingerichtete Vogelvolieren, wo man einige der in Neuseeland heimischen Vögel beobachten kann. Darunter auch den "berühmt-berüchtigten" Kea, der ganz schön groß ist und dessen Schnabel ich ehrlich gesagt nicht unbedingt abbekommen möchte. :D

Der schöne botanische Garten von Dunedin Hier gibt es sogar Redwoods! ...und ganz viele andere schöne und alte Bäume. Ein neuseeländischer Kaka. Sieht dem Kea ziemlich ähnlich, von letzterem habe ich leider kein vernünftiges Bild :-)

Und für die Freunde schöner Blumen, hier noch ein paar Fotos :D

Einen Rosengarten gab es natürlich auch... Ich habe keine Ahnung, wie die alle heißen, aber schick sind sie definitiv :-) ...und bunt... :D

Und nun werde ich erstmal schlafen gehen. Ich wünsche euch einen schönen Samstag! ;-)

Donnerstag, 14.02.2019

Sightseeing in Singapur & Erster Tag in Dunedin

Nachdem sich mein gestriger Blogeintrag leider selbst gelöscht hat, ehe ich ihn speichern konnte, heute auf ein Neues :D

Nach 2 weiteren Flügen und insgesamt 26 Stunden Reisezeit von Singapur nach Neuseeland, bin ich gestern Abend endlich in Dunedin - meinem neuen Zuhause für die nächsten 4 Monate - angekommen. Es hat alles gut geklappt und wie zumeist waren die Sorgen, die ich mir gemacht habe, am Ende auch unnötig. :-) Die Flieger waren pünktlich und der Einreiseprozess in Neuseeland sah wesentlich komplizierter aus, als er dann wirklich war. Ich war mir bei ein paar Punkten auf der ziemlich detaillierten "Arrival Card" für Neuseeland unsicher, was ich da jetzt ankreuzen musste, die Beamten vor Ort gehen die unklaren Punkte aber alle genau mit einem durch. Und auch die Biosecurity-Kontrolle, über die so viel geschrieben wird, war am Ende ganz harmlos. Ich musste meine Wanderschuhe nicht mal auspacken, nachdem der zuständige Beamte mich amüsiert befragte, ob ich meine Schuhe denn "English clean" oder "German clean" geputzt hätte. Ob Klischee oder seine Erfahrungswerte, ich weiß es nicht :D Nach dem Terminalwechsel habe ich dann etwas überrascht festgestellt, dass am Flughafen Auckland wirklich schon so ziemlich alles automatisiert ist - nicht nur der Check-In und das Gepäck-Labeln findet am Automaten statt, auch die Aufgabe und das Scannen des Gepäcks muss man selber machen. Trotz der Hilfe netter Flughafenmitarbeiter hab ich übermüdet beim Scannen natürlich prompt alles falsch gemacht, zum Glück ist mein Gepäck am Ende trotzdem angekommen. :D

Neuseeland selbst empfing mich gestern sowohl in Auckland als auch in Dunedin mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein (dafür gab es heute Daurregen, aber man kann ja nicht alles haben :D). Tagsüber hat es im Moment noch etwas über 20 °C, die Temperaturen sollen aber die nächsten Tage auf 16°C fallen. Dunedin gefällt mir bisher richtig gut. Es gibt alles, was man irgendwie brauchen könnte, gleichzeitig ist aber auf dem Campus und in der Innenstadt alles fußläufig erreichbar. Was ungewohnt aber irgendwie auch cool ist, sind die extrem steilen Straßen. Von der Straße, wo ich wohne, hat man daher eine ziemlich gute Aussicht über das tiefer gelegene Zentrum der Stadt - und das tägliche Fitnesstraining inklusive (vor allem, wenn man gerade im Supermarkt einkaufen war :D). Die Wohnung ist super schön und eigentlich mehr ein Reihenhaus, an das noch 4 weitere Uniflats und ein College angrenzen. Wir haben insgesamt 3 Etagen mit 3 kleinen Bädern, einen großen Wohn- und Essbereich mit Küche und einen relativ großen Innenhof. Auch die einzelnen Zimmer sind alle recht geräumig und das Haus an sich ist mit viel Holz und Teppichboden richtig gemütlich. Der einzige Nachteil ist die fehlende Heizung, insbesondere da mein Zimmer im Erdgeschoss liegt. Ich bin gespannt, wie das wird wenn es Richtung Winter geht, denn die fehlende Isolierung merkt man auch jetzt schon, sobald es draußen etwas kühler wird. Der Komplex aus den 5 Uniflats hier scheint jedenfalls recht entspannt zu sein. Kate - mein Kiwi-Host - meinte, dass hier in der Straße alle Studenten landen, die zwar gerne Leute kennenlernen, aber keine Lust auf ausschweifende Partys und Saufgelage haben. Klingt ziemlich gut, finde ich :D Meine Mitbewohnerinnen sind auf jeden Fall bisher alle total nett. Morgen früh habe ich mit dem Orientierungs- und Einschreibungsseminar dann auch die erste "offizielle" Veranstaltung in der Uni und danach geht es mit meinen Mitbewohnerinnen zu einem gemeinsamen Stadtrundgang und ins Café...ich bin gespannt! :-)

 

So viel erstmal zu Neuseeland. Natürlich haben wir die Zeit von Sonntag bis Dienstag in Singapur auch noch fleißig genutzt.

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Am Sonntag haben wir den Botanischen Garten noch mal vormittags besucht, da es am Vorabend ja bereits dunkel gewesen war. Dabei waren wir auch im Orchid Garden - die Orchidee ist soetwas wie Singapurs Wahrzeichen - und im Learning Forest, einem Naturpfad im botanischen Garten, der über Brücken durch Sumpfgebiet und Regenwald führt und zusätzlich viele Informationen bietet.

       

Am Nachmittag und Abend haben wir noch einen Spaziergang quer durch die Stadt und entlang der Promenade der Marina Bay gemacht. Dabei hatten wir das Glück, abends nicht nur das Licht- und Musikspiel bei den Supertrees in den Gardens by the Bay zu sehen, sondern auch gleich zwei gigantische Feuerwerke in der Marina Bay zu erleben, die noch Teil des Festlichkeiten zum Chinesischen Neujahr waren. Singapur ist uns technisch sicherlich generell in vielen Dingen voraus, aber das Feuerwerk, was sie dort auf die Beine gestellt haben, war wirklich spektakulär.

Am Montag waren wir zunächst in der ION Orchard Mall, einem der größten Einkaufszentren Singapurs, die in der 55. Etage auch eine Aussichtsplattform bietet. Da diese ausgerechnet an dem Tag leider geschlossen war, sind wir weiter zur Vivo City Mall gefahren, von wo aus der "Sentosa Express" einen auf die vor Singapur gelegene Spaß- und Freizeitinsel Sentosa bringt. Auf Sentosa haben wir uns kurz die Strände angeschaut, uns dort aber nicht lange aufgehalten, weil die Mittagssonne zu heiß und Schatten Mangelware war. Die Strände auf Sentosa sind alle künstlich angelegt und zum Baden nur begrenzt geeignet, da einige hundert Meter weiter draußen die ganzen großen Frachtschiffe im Außenbereich des Hafens liegen. Das Wasser ist dementsprechend nur bedingt sauber, wenngleich die Strände schon schön gemacht sind und durch die Buchten zumindest etwas abgeschottet werden. Da Sentosa flächenmäßig ziemlich überschaubar ist, sind wir von der Beach Station dann einfach über die Insel zurückgelaufen. Insgesamt ist die Insel so ein bisschen eine Mischung aus Phantasialand und Feriendorf mit Strand und Entertainment, nur dass man hier theoretisch für alles separat bezahlen muss.

Abends haben wir vor dem Sonnenuntergang dann noch eine Runde mit dem Singapore Flyer gedreht. Mit 165m Höhe bietet das Riesenrad eine ziemlich beeindruckende Aussicht über Singapur und die kleinen vorgelagerten Inseln sowie in der Ferne auf die indonesischen Inseln um Pulau Batam.

Abends habe ich dann endlich gemacht, was ich unbedingt noch machen wollte, nämlich in den Pool auf der Dachterasse unseres Hotels zu springen und die nächtliche Skyline zu bewundern. :D

Am Dienstag stand abends schon wieder die Abreise bevor. Vormittags haben wir die restliche Zeit aber noch für eine Bootstour in der Marina Bay und auf dem Singapore River genutzt. Vorher haben wir noch einen kleinen Abstecher zur Esplanade gemacht und uns diese von innen angeschaut sowie den Blick von der Dachterrasse genossen.

Singapurs Wahrzeichen, der Merlion

Zum Abschluss haben wir noch einen Abstecher ins arabische Viertel rund um die Arab Street und die Haji Lane gemacht. Die Gegend hat mir super gefallen, nicht zuletzt wegen der vielen bunten Häuschen und kunstvoll bemalten Fassaden. Zu meiner Überraschung reihte sich hier auch ein schwedisches oder dänisches Café an das nächste. Ich glaube, auf meiner Heimreise im August muss ich hier unbedingt noch mal hin...und Falafel mit Zimtschnecke zum Nachtisch essen. :D

Damit waren die knapp 4 gemeinsamen Tage in Singapur auch schon vorbei. Ich glaube, ich werde an den 5 Tagen, die ich auf meiner Rückreise noch mal in Singapur verbringe, jedenfalls keine Langeweile haben. Danke Papa für den schönen gemeinsamen Kurzurlaub und die guten (vor allem auch kulinarischen) Tipps! :-)

Samstag, 09.02.2019

Es geht los - Angekommen in Singapur

Es geht los! Nachdem ich am Mittwoch noch die letzte Klausur geschrieben habe und der restliche Mittwoch und Donnerstag vor allem aus hektischem Packen und Umpacken ("Großer oder kleiner Koffer? Mitnehmen oder nicht mitnehmen?") bestanden, ging es am Donnerstagnachmittag endlich los nach Frankfurt und von dort am späten Abend mit dem Flieger nach Singapur. In Singapur verbringe ich noch 4 Tage gemeinsam mit meinem Vater, ehe es Anfang kommender Woche weiter nach Neuseeland geht. So ganz realisiert, dass dies gerade der Startschuss für ein halbes Jahr am anderen Ende der Welt ist, habe ich allerdings immer noch nicht. :D Ich glaube, das kommt erst auf dem Weg nach Neuseeland.

Nun aber zunächst mal ein paar erste Eindrücke aus Singapur.

Nachdem wir gegen ca. 19 Uhr Ortszeit im Hotel angekommen sind, haben wir zunächst eine Kleinigkeit zu Abend gegessen. Anschließend sind wir mit der Metro zum Raffles Place gefahren, wo wir noch eine kurze Runde am Singapore River und an der Esplanade gedreht haben. Die Esplanade ist ein Kulturzentrum, zu dem unter anderem ein Konzerthaus und ein Theater gehören. Von der Esplanade Bridge hat man einen guten Ausblick über die Bucht hinüber zur mittlerweile wahrscheinlich größten Touristenattraktion Singapurs, dem Marina Bay Sands Resort. Ein besonderer Anziehungspunkt des Marina Bay Sands ist der große Infinity Pool, der sich auf dem Dach befindet - dieser ist aber leider ausschließlich den Hotelgästen zugänglich.

 

Aktuell findet in Singapur noch bis Ende Februar das iLight Festival statt, in dessen Rahmen der Stadtteil entlang des Singapore River und die Marina Bay mit über 30 verschiedenen Lichtkunst-Installationen versehen wurden, die nachts alles kunterbunt erleuchten.

Da ich von dem langen Flug und dem für mich extrem gewöhnungsbedürftigen Klima ziemlich müde war, ging es dann allerdings doch relativ schnell zurück ins Hotel, um erstmal Schlaf nachzuholen. Damit konnte ich auch gleich den Jetlag wegschlafen, was erstaunlich gut funktioniert hat. :-)

Ausgeschlafen und wesentlich frischer sind wir dann heute Vormittag zum Marina Bay Sands und dem sich daran anschließenden großen Parkgelände "Gardens by the Bay" gefahren. Das gesamte Marina Bay Gelände wurde vor etwas über 10 Jahren künstlich aufgeschüttet und enstanden ist ein wirklich schöner grüner Park, in dem auch viele verschiedene Vögel umherfliegen. Otter sollen dort auch heraumlaufen, gesehen haben wir allerdings keine. Dafür waren wir noch in den beiden großen Gewächshäusern, dem "Flower Dome" und dem "Cloud Forest", in denen Pflanzen aus aller Welt zu finden sind. Und manches ist hier im Vergleich zu Deutschland genau umgekehrt - während man sich bei uns im Winter im Gewächshaus aufwärmen kann, kann man sich in Singapur dort wunderbar abkühlen - bei angenehmen 23-25°C.

Später waren wir dann noch im Botanischen Garten, wo wir auch zu Abend gegessen haben. Auf dem Rückweg haben wir einen kleinen Abstecher nach Chinatown gemacht, wo allerdings bis auf die Gastronomie abends nicht mehr so viel los war - das chinesische Neujahrsfest haben wir leider um einige Tage verpasst.

Glück gehabt haben wir bisher auf jeden Fall mit dem Wetter. Der Februar ist der regenärmste Monat des Jahres in Singapur, und tatsächlich hat es seit wir angekommen sind noch keinen Tropfen geregnet. Trotzdem ist die Luftfeuchtigkeit natürlich immens hoch (ja, meine Brille beschlägt beim Rausgehen :D).

Ich bin gespannt auf die nächsten Tage! :-)